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Johannes Rau

Kurzbiografie, Daten, Bild

Bundespräsident Johannes Rau Als Sohn des von Ewald und Helene Rau wurde Johannes Rau am 16. Januar 1931 in Wupperrtal geboren. Nach seiner Kindheit erwies sich Rau zuerst nicht als fleißiger Schüler. Er engagierte sich jedoch schon in dieser Zeit in der bekennenden Kirche sowie in Bibelkreisen.

Ein Leitwort dort lautet: Ich halte, weil ich gehalten werde. Dieses Leitwort wird ein späterer Wahlslogan.

Dieses Engagement reichte dem Vater nicht aus, woraufhin er beschloss, dass er kein Geld mehr in die schulische Ausbildung des Sohnes investieren wolle. Die Folge war die frühzeitige Beendigung des Gymnasiums im Jahre 1948.

Seine Ausbildung als Buchhändler absolvierte er erfolgreich. Er ist in dieser Zeit politisch tätig und arbeitet nebenbei als freier Mitarbeiter bei der Westdeutschen Rundschau.

Nach seiner Ausbildung bleibt er zunächst in Wuppertal, wo er als Verlagshilfe arbeitet. Von dort aus wechselt er zum einem kleineren Verlag und ist als Lektor beim Luther-Verlag und Eckert-Verlag in Witten dort tätig. Von da an geht es mit der Karriere bergauf und Johannes Rau wird ab 1954Geschäftsführer beim Jugenddienst-Verlag. 1965 wird er Direktor dieses Verlages.

Da Johannes Rau gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ist, tritt er im Jahre 1952 in die von Gustav Heinemann gegründete GVP ein. Die Gesamtdeutsche Volkspartei, für welche er Kreis- und Volksvorsitzender in Wuppertal wird. Als sich die Partei fünf Jahre später auflöst werden er, Heinemann und andere Mitglied der SPD.

Im Jahre 1953 veröffentlicht Johannes Rau zwei Erzählungen, die sich mit dem Thema Jugend und Glauben beschäftigen.

Im Jahre 1958 wird Rau im Landtag von Nordrhein-Westfalen tätig und arbeitete dort bis 1999. Im Jahre 1962 wird er Mitglied im Vorstand der SPD-Fraktion und hat dann auch das Glück 1067 als Vorsitzender tätig zu werden.

Zeitgleich ist er von 1964 bis 1978 Stadtrat von Wuppertal.

1968 wird Rau in den Bundesvorstand der SPD gewählt. Seit 1973 konnte der Landesvorstand in Nordrhein-Wesfalen in als Mitglied hinzuzählen, wo er dann später von 1977 bis 1998 auch Vorsitzender war.

1970 wurde das Ressort für Wissenschaft und Forschung vergeben und Johannes Rau wurde von Ministerpräsident Heinz Kühn in dieses Amt berufen. Prägend für seine Amtszeit waren zahlreiche Gründungen von Universitäten sowie z.B. die Kündigungen 1972 von Joseph Beuys aus der Professur an der Kunstakademie Düsseldorf.

Im Jahre 1978 wurde Johannes Rau Nachfolger von Heinz Kühn und wurde Ministerpräsident. Johannes Rau war sehr erfolgreich. Es gelang ihm, in den Jahren 1980, 1985, 1990 die absolute Mehrheit der Mandate zu erlangen.

Ein Erfolgsergebnis der Wahlen war das Ergebnis von 1985, bei dem die SPD in Nordrhein-Westfalen und einem genau auf Rau zugeschnittenen Programm mit 52,1 % das beste Ergebnis der Geschichte erzielte. 1995 kam die Koalition mit den Grünen zustande.

Nachdem Johannes Rau sein Amt als Ministerpräsident niederlegt, wird Wolfgang Clement sein Nachfolger.

In dieser politisch sehr erfolgreichen und aktiven Zeit heiratet Johannes Rau seine Lebensgefährtin Christina Delius. Zusammen bekommen sie 3 Kinder. Anna Christina wird im Jahre 1983 geboren, Philip Immanuel erblickt im Jahre 1985 das Licht der Welt und Laura Helene kommt als drittes Kinder der Familie im Jahre 1986 hinzu. Alle Kinder wurden auf der Insel Spiekeroog getauft, wo sich auch beide Elternteile im Jahre 1982 das kirchliche Ja-Wort gaben. Die standesamtliche Trauung fand in London statt.

Privat versucht Johannes Rau den Spagat zwischen politischer Karriere und Familie so gut wie möglich zu meistern.

In den Urlauben konnte Johannes Rau nicht nur seine Familie genießen, sondern musste sich auch von seinen schweren Operationen erholen, die er aufgrund von politischem Engagement immer wieder aufgeschoben hatte.

Am 15. September 1985 schlägt die SPD Johannes Rau als Kanzlerkandidat für die Wahl 1987 vor. Eine rot-grüne Koalition lehnt Rau zu diesem Zeitpunkt entschieden ab. Leider scheitert die Wahl für Johannes Rau und er entscheidet sich somit auch gegen den Parteivorsitz.

Im Jahre 1986 erhält Johannes Rau als erster Deutscher die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät.

Politisches Engagement zeigt Johannes Rau in der Zwischenzeit als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur sowie als Vorsitzender des Vermittlungsausschusses von Bundesrat und Bundestag. Er wirkt außerdem unter Helmut Kohl bei einem umfassenden Hilfsprogramm für die Beschleunigung des wirtschaftlichen Wandels mit und

Im Jahre 1992 erleidet Johannes Rau gesundheitlich einen Rückschlag. Aufgrund eines bösartigen Tumors muss ihm die linke Niere entfernt werden. Er nimmt seine Arbeit jedoch relativ schnell wieder auf.

Johannes Rau übernimmt den Bundesvorsitz in einer Übergangszeit bis zum endgültigen Amtsantritt Scharpings im Jahre 1993. In diesem Jahr wird Rau auch als Bundespräsident vorgeschlagen, unterliegt jedoch Roman Herzog am am 23. Mai 1994 mit wenigen Stimmen.

Johannes Rau wird wieder Bundesratspräsident, wird Ministerpräsident einer rot-grünen Koalition und kündigt im Jahr 1998 seinen Rücktritt aus allen nordrhein-westfälischen Ämtern an.

Johannes Rau wird erneut als Kandidat für den Bundespräsident vorgeschlagen.

Am 23. Mai 1999 wird Johannes Rau jedoch endlich Bundespräsident.

Als erster deutscher Bundespräsident hält Johannes Rau eine Rede vor dem israelischen Parlament und entschuldigt sich für die auf des Judentum bezogene Vergangenheit.

Im Jahr 2003 gibt er bekannt, dass er nicht mehr für das Amt als Bundespräsident antreten werden. Grund dafür ist der gesundheitliche Zustand.

Am 27. Januar stirbt Johannes Rau nach längerer Krankheit in Berlin.

Bildurheber: Wienke, Ulrich


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