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Karl Carstens

Kurzbiografie, Daten, Bild

Bundespräsident Karl Carstens Karl Carstens wurde im Jahre 1914 in Bremen geboren. Er war der Sohn eines Studienrats, der aber kurz vor seiner Geburt im Ersten Weltkrieg starb. Im Jahre 1933 erlangte Karl Carstens sein Abitur am Alten Gymnasium in der Stadt Bremen und absolvierte daraufhin ein Studium der Rechtswissenschaften und gleichzeitig ein Studium der Politikwissenschaft in Frankfurt. Dieses Studium beendete Karl Carstens mit zwei Staatsexamen. Karl Carstens erhält im Jahr 1938 seine Promotion zum Dr.jur., das Thema lautete `` Der gutgläubige Erwerb von Pfandrechten an Gründungsrechten`` in Hamburg. Danach wurde er Referendar am Landgericht in Bremen wo er einige Zeit seines lebens verbrachte.

Von 1939 bis zum Jahre 1945 nahm er bei der Flakartillerie als Soldat und zuletzt als Leutnant am Zweiten Weltkrieg teil. Nach der Kriegszeit war er als Rechtsanwalt in Bremen zugelassen worden, und arbeitete in einer angesehenen Kanzlei. Dann war er Zeitweise noch nebenbei für den Bürgermeister und Justizsenator tätig. Im Jahre 1940 hatte er Widerwillig einen Aufnahmeantrag in die NSDAP gestellt, da er sonst Berufliche Nachteile dadurch gehabt hätte für seine weiterführende Karriere, aber einer aktiven Mitgliedschaft ging er nie nach. Dann im Jahr 1944 heiratete Karl Carstens zu der Zeit Leutnant, die Rotkreuzschwester Veronica aus dem Lazarett Dienst. Seine Frau studierte danach Medizin und wurde Fachärztin für innere Medizin, und gründete in späteren Jahren mit ihrem Mann Karl Carstens die Karl und Veronica Carstens-Stiftung. Die Ehe der beiden blieb aber Kinderlos. Nach der Kriegszeit entschloss er sich als Rechtsanwalt tätig zu sein und wirkte ebenso an der Erstellung der Bremer Verfassung mit.

Von 1946 bis 1949 war Karl Carstens als Diakon an der St.-Petri-Domkirche tätig. Im Jahre 1948 entschied sich Karl Carstens zu einem weiteren Studium an der Yale-Universität in New Haven, und schloss dieses mit einem Master of Laws ab, da er Jurist war konnte er diesen Abschluss erlangen und hatte dafür ein Stipendium zuvor bekommen. Ab 1950 lehrte Karl Carstens an der Universität Köln und im Jahre 1952 war er Privatdozent und hielt Vorlesungen über das Staatsrecht und Völkerrecht. Im Jahre 1954 trat Karl Carstens in die Bundesrepublik Deutschland und wurde dort beim Europarat entdeckt. Durch seine außerordentlichen Tätigkeiten beim Bund wurde Karl Carstens im Jahre 1955 vom Auswärtigen Amt als Ständiger Stellvertreter des Außenministers eingestellt. Von Juli 1960 bis zum Jahre 1966 war Karl Carstens Staatssekretär im Auswärtigen Amt und ab 1968 war er Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung. Danach trat Karl Carstens der CDU bei und wechselte während der Koalition ins Verteidigungsministerium als Staatssekretär. Zu Kurt-Georg-Kiesings Zeit wechselte er dann ins Bundeskanzleramt über, bis er dann schließlich im Jahre 1969 die Leitung eines Forschungsinstitutes für Auswärtige Politik erfolgreich übernahm. Einige Jahre später 1972 gelang es ihm ein Bundestagsmandat zu bekommen und darauf folgend einen Fraktionsvorsitz. Bis er dann im Jahre 1976 zum Bundespräsidenten ernannt wurde. Karl Carstens wurde von der CDU als Kandidat zuvor aufgestellt, aber die Presse warf ihm seine NSDAP-Mitgliedschaft vor. Doch die Menschen hatten Vertrauen in ihm gesetzt und trotz alledem hatte Karl Carstens die Wahl zum Bundespräsidenten gewonnen. Er löste somit Walter Scheel damals ab, und war der 5. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Das Vertrauen der Menschen gewann Karl Carstens durch seine Volksnähe die er immer wieder suchte und auch aufrecht hielt, und durch die von ihm gestiftete Eichendorff-Plakette für die Wandervereine, ebenso suchte er immer wieder die Gespräche mit der Jugend.

Karl Carstens hatte eine Vorliebe für das Wandern, und war deshalb zu seiner Amtszeit bekannt als Wanderpräsident. Im Jahre 1982 begleiteten über 2000 Menschen seinen Bundespräsidentenlauf bei seiner Wanderung zwischen den Waldgebieten Hattingen und Essen. Karl Carstens hatte zuvor 1979 einen Fußmarsch von der Ostsee bis zu den Alpen vollzogen.In China machte er einen Staatsbesuch, wo er im Oktober 1982 das Erste Generalkonsulat der Bundesrepublik in Shanghai eröffnete. Der Bundestag wurde 1983 von Karl Carstens aufgelöst und er ordnete Neuwahlen an. Die Bedenken waren jedoch erheblich hoch, da die Vertrauensfrage der CDU-FDP-Regierung aufgeworfen wurde. Sinn war es, den eigenen Bundeskanzler zu legitimieren. Zahlreiche Staatsbesuche führten Karl Carstens nach, Jamaika, Schweiz, Italien und im November 1982 nahm er an der Trauerfeier des verstorbenen Breschnew teil, wo er zum ersten mal auf den Regierungschef Erich Honecker traf. Als erster deutscher Bundespräsident besuchte Karl Carstens Jugoslawien. Sein letzter Staatsbesuch führte ihn 1984 nach Indonesien. Sein Nachfolger wurde im Mai 1984 Richard von Weizsäcker. Nach seinem Ausscheiden hielt sich Karl Carstens aus den politischen Aktivitäten heraus, aus Altersgründen verzichtete er auf eine Kandidatur für eine zweite Amtszeit. Er wurde Mitglied des Ältestenrats der CDU und an Veranstaltungen nahm er weiterhin teil. Karl Carstens erhielt 1984 die Bremische Ehrenmedaille in Gold. Zahlreiche weitere Ehrungen folgten, darunter auch der Hans-Martin-Schleyer-Preis. Die zuletzt gebaute Weserbrücke wurde nach ihm benannt, sie heißt die Karl-Carstens-Brücke. Karl Carstens starb am 30.Mai 1992 an den Folgen eines Schlaganfalls in seinem Wohnort Meckenheim. Begraben wurde Karl Carstens auf den Riensberger Friedhof.

Bildurheber: Schaack, Lothar


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